DRK-Tipps für die heißen Tage

Düsseldorf, 29. Mai 2017. Der Sommer steht in den Startlöchern und bringt uns in den nächsten Tagen puren Sonnenschein, bei Temperaturen über 30° Grad. Das lockt viele Menschen ins Freie. Aufgepasst: Jetzt steigt auch wieder die Gefahr von Unfällen und Kreislaufproblemen. Um richtig vorbereitet zu sein hat das Deutsche Rote Kreuz Tipps zusammengestellt, damit alle die schönen Tage des Jahres ausgiebig genießen können.
„Wenn es sehr heiß ist und auch in der Nacht kaum abkühlt, ist das enorm belastend für unseren Körper“, sagt Landesarzt Dr. Dr. med Gerhard Steiner vom DRK-Landesverband Nordrhein e.V. Vor allem ältere Menschen, Säuglinge, Kleinkinder, chronisch Kranke und Obdachlose sind gefährdet. Hitze macht auch all denen besonders zu schaffen, die körperlich schwer arbeiten oder intensiv Sport betreiben.
„Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien und körperliche Belastungen – vor allem in der heißesten Zeit des Tages.“ Der DRK-Landesarzt rät daher: „Ausreichend nicht-alkoholische Flüssigkeit trinken - zwei bis drei Liter Wasser am Tag wären optimal auch wenn man gefühlt noch nicht durstig ist.“
Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist das kühle Nass Anziehungspunkt Nummer Eins für Groß und Klein. Für Kinder kann Spielen im Wasser durch Unachtsamkeit aber auch zur tödlichen Gefahr werden. „In einer Bundeswasserstraße, wie z.B. dem Rhein, schwimmen zu gehen ist aufgrund der unsichtbaren Strömungen lebensgefährlich“, erklärt Ralf Schröder, Landesleiter der DRK-Wasserwacht. Damit auch schon Kinder über die Baderegeln informiert sind, hat die DRK-Wasserwacht unter www.wasserwacht.drk-nordrhein.de/downloads/projekt-henryette.html in vielen unterschiedlichen Sprachen anschaulich zusammengestellt.
Um wichtige Erste-Hilfe Maßnahmen aufzufrischen, bietet das DRK in Ihrer Nähe Kurse an. Informationen finden sie unter www.rotkreuzkurs.de. Gut vorbereitet macht der Sommer noch mehr Spaß!
Wie kann ich mich richtig vorbereiten auf die heißen Tage und was mache ich, wenn etwas passiert ist? Neun Tipps rund um die Erste Hilfe (hier als PDF-Datei):
1. Schütze deinen Körper
• Nach Möglichkeit Aufenthalte im Freien – vor allem direkte Sonneneinstrahlung - in der heißesten Zeit des Tages vermeiden. Ruhepausen einlegen – die Hitze ist anstrengend und überfordere deinen Körper nicht.
• Sonnenschutz - eine Kappe schützt vor einem Sonnenstich, Sonnencreme vor einem schmerzhaften Sonnenbrand.
• Ausreichend nicht-alkoholische Flüssigkeit trinken - zwei bis drei Liter Wasser am Tag wären optimal auch wenn man noch nicht durstig ist. Neben Wasser eignen sich auch Kräuter- oder Früchtetees und verdünnte Fruchtsäfte zum Auffüllen des Wasserhaushalts. Vermeiden sollte man koffeinhaltige oder alkoholische Getränke
• Leichtes, gut verdauliches Essen mit viel Gemüse und Früchten ist das Richtige für die Hitzetage.
2. Lass Keinen im geparkten Auto zurück
• Die Temperatur in einem geparkten Fahrzeug in der Sonne kann rasch auf über 50°C ansteigen – für Mensch und Tier gefährlich!
• Lass daher nie Kinder, geschwächte Personen und Tiere in Fahrzeugen zurück!
3. Wasserspaß
• Kinder dürfen beim und im Wasser nie unbeaufsichtigt bleiben. Ertrinken passiert schnell und leise. Schon 3 Minuten genügen, um das Badevergnügen tödlich enden zu lassen.
• Schwimmreifen sind kein geeigneter Schutz für Nichtschwimmer – das Kind kann durchrutschen.
• In Bundeswasserstraßen ist das Schwimmen lebensgefährlich, aus diesem Grund ist es hier untersagt.
• Vor dem Sprung ins kühle Nass überzeuge dich vorher von einer ausreichenden Wassertiefe.
• Gehe langsam ins Wasser und kühle deinen Körper vorsichtig.
4. Symptome von Hitze-Notfällen
Bei Hitze-Notfällen können unterschiedliche Symptome auftreten:
• Kopfschmerzen
• Übelkeit / Erbrechen
• Hochroter Kopf
• Fieber
• Schwindel
• Schüttelfrost
• Extremes Durstgefühl
• verringerte Harnmenge (dunkelgelber Harn)
Wenn du einige dieser Symptome an dir selbst spürst, dann geh in den Schatten, trink Wasser und raste. Wenn sich dein Zustand nicht bessert, hole Hilfe.
5. So hilfst du anderen bei Hitzenotfällen:
• Person in den Schatten bringen
• für Ruhe sorgen
• beengende Kleidung öffnen und möglichst frische Luft zuführen
• kalte Umschläge auf die Stirn legen
• bei erhaltenem Bewusstsein Wasser zu trinken geben
• bei erhaltenem Bewusstsein den Oberkörper erhöht lagern
• ggf. einen Notruf (112) absetzen, wenn sich der Zustand des Patienten nicht bessert
Wenn einer an einer schweren chronischen Erkrankung leidet, empfiehlt es sich, bei einer routinemäßigen Kontrolle den zur Dosierung der Medikamente bei Hitze zu fragen, weil manche Medikamente die Auswirkungen von Hitze verändern können.
6. Insektenstich
Insektenstiche Bienen, Wespen oder Hornissen sind in zweifacher Hinsicht für den Menschen gefährlich: Erstens können allergische Reaktionen nach einem Stich zum Tod führen, zweitens bedeuten Schwellungen nach einem Stich in Mund und Rachen Erstickungsgefahr. Für die allermeisten Menschen sind Insektenstiche ungefährlich und höchstens eine schmerzhafte Angelegenheit.
• Ein kalter Umschlag lindert die Schmerzen. Menschen, die allergisch auf Insektengift sind, sollten zumindest die Notfallmedikamente ständig bei sich tragen. Symptome einer allergischen Reaktion:
• großflächigen Rötungen an der Stickstelle und am Körper
• Schwellungen
• Fieber
• Erbrechen
• Atemnot oder Kreislaufkollaps
Maßnahmen bei einer allergischen Reaktion:
• Oberkörper erhöht lagern
• für Ruhe sorgen
• beengende Kleidung öffnen und möglichst frische Luft zuführen
• Notruf (112) absetzen
7. Kleines Erste Hilfe Päckchen
Ein kleines Erste-Hilfe-Päckchen mit Pflasterstrips, Pinzette etc. sollte
in deiner Tasche enthalten sein, so können kleinere Verletzungen auch selbst vor Ort versorgt werden.
8. Droht ein Gewitter
Nach der Hitze kommt der Regen, der häufig mit örtlichen Gewittern
umhergeht. Wie verhältst du dich richtig:
• Meide ungeschützte Orte (offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten oder Antennen)
• Halte zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50
Metern ein.
• Vermeide alle Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme
und Fahrräder
• Suche Schutz in einem geschlossenen Gebäude und meide bei
starken Stürmen Hallen mit großen Deckenspannweiten.
• Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichere draußen bewegliche
Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder etc.
9. Denk an dein Haustier
• Auch an Haustiere denken - wie Menschen leiden auch Haustiere unter der Hitze – daher ausreichend Wasser für Hund, Katz und Wellensittich bereitstellen.