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Einsatz für das DRK in Nordrhein
Einsatz des DRK bei Arloff, einem Stadtteil von Bad Münstereifel Erheblich betroffen waren im DRK Landesverband Nordrhein die Kreisverbände Euskirchen, Rhein-Erft, Rhein-Sieg, Leverkusen und die Städteregion Aachen. Dort zeigten sich die Auswirkungen des Unwetters besonders drastisch. Bereits am Abend des 15. Juli 2021 wurde für viele Einsatzkräfte des Roten Kreuzes in NRW Vollalarm ausgelöst. Im Kreis Euskirchen bestand teilweise kein Zugang zu den Orten, die Kommunikation fiel weitgehend aus. Unter anderem wurde die Wasserwacht in Euskirchen und im benachbarten Kreis Ahrweiler mit Hochwasserrettungsbooten eingesetzt. Die beiden Wasserrettungszüge Nord und Süd wurden alarmiert und gingen in den Einsatz. In der Städteregion Aachen halfen Ehrenamtliche des DRK mit einem geländegängigen Unimog-Krankenwagen zur Sicherstellung des Rettungsdienstes in Eschweiler. Das Rote Kreuz stellte darüber hinaus eine Kontaktstelle für Spontanhelfer als zentralen Anlaufpunkt in Zusammenarbeit mit der Städteregion sicher und half bei der Evakuierung des Eschweiler Krankenhauses.
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Grundlagen schaffen: Strom, Essen, Abwasser und Licht
Über 3.000 eingesetzte Kräfte des DRK waren in den ersten Tagen der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz täglich im Einsatz, um evakuierte Personen zu betreuen, Menschen zu verpflegen, Sandsäcke zu transportieren und lokale Unterstützungsangebote ins Leben zu rufen. In zahlreichen DRK-Kreisverbänden und Ortsvereinen halfen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler um zu retten, zu versorgen, zu pumpen, zu evakuieren und zu betreuen.
Betroffene wurden mit Schlafplätzen und Decken versorgt. Alleine im DRK-Kreisverband Euskirchen wurden täglich bis zu 4.000 Mahlzeiten ausgegeben. In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gab das Rote Kreuz über 2,8 Millionen Liter Trinkwasser an die Bevölkerung aus. In Stolberg (NRW) sowie Rech, Kalenborn und Bad-Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) wurden mobile Arztpraxen des DRK betrieben. Installierte Lichtmasten und Notstrom-Aggregate des DRK sorgten für Licht in den betroffenen Orten. Eine temporäre Kläranlage in der Gemeinde Mayschoß in Rheinland-Pfalz sichert die Abwasseraufbereitung im Ahrtal für die kommenden zwei Jahre. Unter anderem waren hier auch Experten für die Trinkwasserversorgung der DRK-Landesvorhaltung Nordrhein im Einsatz. Um von den traumatischen Erlebnissen Abstand zu gewinnen, führte das Jugendrotkreuz einen Familientag bei Bad Münstereifel durch. Einsatzkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) des DRK waren darüber hinaus im Einsatz.
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Suchdienst: Alle Fälle von Vermissten in Folge der Flutkatastrophe aufgeklärt
Foto: DRK-Kreisverband Euskirchen e.V. Die Flutkatastrophe hatte zur Folge, dass viele Familienmitglieder ihre Angehörigen vermissten. DRK-Kreisverbände wie etwa in Euskirchen und Aachen nahmen daher Personenauskunftsstellen (kurz „PASS“) in Betrieb. Zusätzlich wurde am 17. August 2021 in den Räumen des Instituts der Feuerwehr des Landes Nordrhein-Westfalen die PASS-Westfalen aktiviert. Personenauskunftsstellen sind berechtigt, die Personalien, das heißt Name, Vorname, Adresse, Geburtsdatum, und Daten über den Verbleib vermisster, obdachloser, evakuierter und sonstiger betroffener Personen und den Zustand von Verletzten zu erheben und zu speichern. Die PASS nimmt Vermisstenanfragen entgegen und pflegt diese in eine zentrale Datenbank ein. Angehörige und andere berechtigte Anruferinnen und Anrufer erhalten ausschließlich Informationen über den Aufenthaltsort von Personen, soweit diese im System erfasst sind. Insgesamt wirkten 30 Helferinnen und Helfer aus dem Landesgebiet Nordrhein in Personenauskunftsstellen mit. Im Landesgebiet Nordrhein konnten alle Fälle von Vermissten in Folge der Flutkatastrophe aufgeklärt werden.
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Das DRK-Logistikzentrum in Zülpich
Um ein gezieltes Abrufen und Ausgeben von Spenden gewährleisten zu können, errichteten die beiden DRK-Landesverbände Nordrhein und Rheinland-Pfalz mit Unterstützung des Kreises Euskirchen und des DRK-Kreisverbandes Euskirchen e.V. schließlich auf einer Fläche von 10.650 qm² ein zentrales Logistiklager in Zülpich. Dieses hatte sich nach der Flutkatastrophe zu einem wichtigen Dreh- und Angelpunkt für die Spenden in der Hochwasser-Region entwickelt. Waschmittel, Getränke, Kühlschränke und vieles mehr – alles stapelt sich hier auf über 17.500 Euro-Paletten. Jeder eingehende Karton wurde geprüft, dokumentiert, im Server erfasst und schließlich an einen Platz in der Halle verladen. Täglich fuhren zwischen dem 22. Juli und dem 15. November 2021 LKWs die fünf Laderampen an, um Materialien für die Kreise und Kommunen abzuholen oder anzuliefern. Sortiert und kontrolliert wurden die Spenden über die Bürgerzentren in den betroffenen Städten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgegeben. Durchschnittlich über 100 Paletten wurden so täglich ausgeliefert. Waschmaschinen, Kühlschränke, Hygieneartikel, Tiernahrung, Artikel für Kleinkinder und viele weitere Spenden halfen den betroffenen Menschen der Flutkatastrophe. Alleine ca. 2.250 Paletten Lebensmittel, 2.775 Paletten Getränke sowie 1.220 Paletten Hygiene- und Reinigungsmittel konnten über das Logistikzentrum an Flutopfer verteilt werden. 2.100 Weißwaren wie Kühlschränke, Herde, Waschmaschinen und Trockner, 410 Bautrockner, 70 Heizgeräte und zahlreiche weitere Spenden wurden ausgeliefert. Damit das gelang, engagierten sich im DRK-Logistikzentrum Zülpich zwischen dem 22. Juli und dem 15. November 2021 über 340 ehren- und hauptamtliche Kräfte. Sie nahmen Hilfsgüter an und registrierten sie, packten sie zusammen und gaben sie sortiert an Hilfsstellen wieder heraus.
Unwetter mit verheerenden Folgen in NRW und Rheinland-Pfalz
In unerbittlicher Weise haben die Wassermassen im Sommer 2021 Menschen, Häuser, Brücken, Straßen, Schulen, Rathäuser, Kirchen und selbst Friedhöfe weggerissen. 23 Kreise und kreisfreie Städte sowie 178 kreisangehörige Städte und Gemeinden sind von den Folgen des Unwetters betroffen. 47 Menschen haben ihr Leben alleine in Nordrhein-Westfalen verloren. Das Ausmaß der Zerstörung stellte die Menschen vor Ort vor ganz grundlegende Herausforderungen. Denn: Straßen wurden zerstört, Unterkünfte von den Wassermassen weggespült, Strom, Telefon und Licht waren nicht funktionstüchtig. Supermärkte und Arztpraxen konnten nicht mehr genutzt werden. Den Menschen vor Ort fehlte es an Gütern des täglichen Bedarfes. Die Organisation der Hilfen war für die Beteiligten ein Kraftakt.
DRK-Logistikzentrum Zülpich
Von Chili con Carne und Sonderkost
Eine heiße Portion Chili con Carne. Menschen, die sich gut verstehen. Angeregte Gespräche. Und erschöpftes Schweigen. Weiterlesen
Logistikzentrum für Sachspenden
Die Landesverbände Nordrhein und Rheinland-Pfalz des Deutschen Roten Kreuzes richteten vom 22. Juli - 15. November 2021 im Kreis Euskirchen ein über 10.000 m² großes Logistikzentrum zur Annahme von Groß- und Unternehmensspenden ein. Weiterlesen