Das ehrenamtliche Engagement leistet einen wesentlichen Beitrag für die langfristige Integration von geflüchteten und länger in Deutschland lebenden Menschen in den Kommunen. Die ehrenamtliche Begleitung und Unterstützung ermöglicht, dass sich Geflüchtete in ihrem Umfeld zurechtfinden und selbstbestimmt an unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teilhaben können. Die Begegnungen und der Austausch bringen Schutzsuchende und ehrenamtlich Engagierte näher zusammen, so dass dadurch sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene Barrieren gesellschaftlicher Teilhabe überwunden werden können. Das gegenseitige Kennenlernen kann auch maßgeblich dazu beitragen, dass Vorurteile abgebaut werden und das gegenseitige Verständnis wächst. Bürger*innen, die sich für Flüchtlinge engagieren, übernehmen Verantwortung für das Gemeinwesen und stärken dadurch auch das gesellschaftliche Miteinander.
Das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe wird durch Ehrenamtskoordinator*innen der DRK-Gliederungen im Verbandsgebiet Nordrhein gefördert.
Die Ehrenamtskoordinator*innen nehmen folgende Aufgaben wahr:
Aktuell gibt es im Verbandsgebiet Nordrhein das vom Bund geförderte Programm "Menschen stärken Menschen" – Patenschaften, das in den beteiligten Kreisverbänden durchgeführt und vom DRK-Landesverband Nordrhein betreut wird.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat Ende 2015 das Programm „Menschen stärken Menschen“ ins Leben gerufen. Zunächst war das Programm auf die Förderung von Patenschaften zwischen geflüchteten und hier lebenden Menschen ausgerichtet. Dem Programm liegt die Idee zugrunde, dass Patenschaften einen wichtigen Beitrag zu einer gelingenden Integration von geflüchteten Menschen leisten können. Durch einen persönlichen Kontakt auf Augenhöhe und den direkten Austausch lernen sich beide Seiten kennen, Vorurteile und Ängste können im alltäglichen Miteinander abgebaut werden und Beziehungen, die im Rahmen der Patenschaften entstehen, können das Gefühl gesellschaftlicher Akzeptanz stärken. Für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge können über die Patenschaften hinaus Gastfamilien und Vormundschaften gewonnen werden.
Aufgrund der positiven Auswirkungen der Patenschaften auf das Leben und auf das persönliche Umfeld von Geflüchteten wurde das Programm 2018 erweitert. Seitdem werden zusätzlich „Chancenpatenschaften“ gefördert. Chancenpatenschaften richten sich insbesondere an Menschen, die sich in benachteiligenden Lebenssituationen befinden.
Patenschaften unterstützen Menschen, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten und ihre Potenziale zu entfalten. Sie erhalten eine bedarfsgerechte Unterstützung im Alltag, die sich an den individuellen Ressourcen, Interessen und Bedürfnissen der Menschen orientiert. Auf diese Weise können Menschen in verschiedenartigen Lebensumständen so gut wie möglich erreicht werden. So werden sie beispielsweise bei Behördengängen oder Arztbesuchen begleitet, bekommen Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz, bei der Wohnungssuche oder bei dem Erlernen der deutschen Sprache. Bei den geförderten Patenschaften kann es sich um 1:1-Beziehungen, Familienpatenschaften oder Patenschaften für sogenannte Übergangsklassen handeln.
Neben besseren Teilhabechancen und mehr Bildungsgerechtigkeit fördert das Programm einen stärkeren gesellschaftlichen Zusammenhalt und bürgerschaftliches Engagement nachhaltig.
DRK-Kreisverband Heinsberg e.V.
Zur Feuerwache 8 | 41812 Erkelenz
Stefanie Bohnen
Telefon: 02431-802-232
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